Wildunfälle entlang der Küstenbahnstraße in Lütetsburg sind Problem
Wildunfälle entlang der Küstenbahnstraße in Lütetsburg bewegen viele Menschen nicht nur in Hage, sondern auch darüber hinaus. Dabei geht es in erster Linie um die Sicherheit von Menschen und Tieren. In der Vergangenheit wurden schon verschiedene Maßnahmen ergriffen wie das Aufstellen von Dreibein-Warnschildern „Wildunfall“, die intensivere Bejagung der Flächen und die Erhöhung der Abschusspläne.
Der Hager Bürgermeisterkandidat Sven Behrens nahm die aktuelle Diskussion zum Anlass, um sich bei den beteiligten Institutionen über alle Fakten zu informieren: Die in der polizeilichen Unfallstatistik und die nur durch die Jagdverwaltung erfassten Wildunfälle belaufen sich insgesamt auf 61 im aktuellen Erfassungszeitraum 2020/2021. Damit handelt es sich ohne Zweifel bei der Küstenbahnstraße und einen Wildunfall-Hotspot.
„Auch wenn unsere heutigen Autos immer sicherer werden, darf ein Zusammenstoß mit Wildtieren bei einer Geschwindigkeit von 70 km/h und mehr nicht unterschätzt werden und birgt große Gefahren“, sagt der 44jährige Bürgermeisterkandidat Sven Behrens aus Berumbur deutlich.
Überlegungen in der Politik, einen doppelseitigen Wildschutzzaun mit einer Überführung bzw. Tierbrücke zu bauen, wurden in der Vergangenheit aus Kostengründen schnell beendet, jetzt setzen alle Beteiligten auf unterschiedliche präventive Maßnahmen. Dabei geht es konkret um zusätzliche Geschwindigkeitsüberwachung, die weitere Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit auf der Landesstraße 6 zu Nachtzeiten oder um digitale Hinweisschilder mit optischen Warnsignalen.
In den zuständigen politischen Gremien muss aber auch über weitergehende Maßnahmen wie die ganzjährige Leinenpflicht für Hunde im Wald oder sogar ein Betretungsverbot in direkter Straßennähe nachgedacht werden. Am Ende muss die Politik dann entscheiden. Bürgermeisterkandidat Behrens begrüßt ausdrücklich die gemeinsamen Präventionsanstrengungen des Landkreises, der Gemeindeverwaltung, der Polizei, des Waldbesitzers und der Kreisjägerschaft.
Richtiges Verhalten zur Vermeidung von einem Wildunfall
- Vorausschauendes Fahren und erhöhtes Gefahrenbewusstsein = angepasste Geschwindigkeit und bremsbereit sein!
- NICHT prophylaktisch hupen
- Bei Wild in Sicht: angepasst bremsen – bei Vollbremsung nicht ausweichen
- Abblendlicht – mit Lichthupe ggf. Gegenverkehr warnen
- Wild passieren lassen – Achtung: häufig folgen noch Jungtiere oder ein ganzes Rudel (Hier nicht hupend weiterfahren – die Folge wäre die Gefahr eines Unfalls mit nachfolgenden Verkehrsteilnehmern)
Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall
- Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, Unfallstelle absichern und orientieren
- Sind Personen verletzt, die 112 wählen und Erste Hilfe leisten
- Immer die Polizei unter 110 anrufen – je nach Situation kommt sie selbst zur Unfallstelle oder informiert den zuständigen Jäger
- Die Polizei oder der Jäger stellt die für die Versicherung notwendige Wildunfallbescheinigung aus
- Fluchtrichtung des angefahrenen Tieres merken
- KEINESFALLS an ein verletztes Tier herangehen! Auch nicht mit Taschenlampe anstrahlen, festhalten, fotografieren oder versuchen, es beruhigen zu wollen – es ist ein Wildtier, für das solche Aktionen nur akuten Stress bedeuten – außerdem kann der Kontakt auch für den Menschen gefährlich sein.
- am Unfallort warten, bis Polizei oder Jäger da sind
- angefahrenes Wild nicht vom Unfallort entfernen - es droht eine Anzeige wegen Wilderei.
Quelle LK Aurich